Großartige Vogelhochzeit im Märchenland
Der Saal der „Wolke 14“ füllt sich zusehends, das Orchester der Musikschule des Landkreises Sonneberg hat seinen Platz vor der Bühne eingenommen, wunderschön farbenfroh kostümierte Kinder und Jugendliche sammeln sich neben der Bühne und der Chor des Hermann-Pistor-Gymnasiums nimmt auf der märchenhaft geschmückten Bühne Aufstellung…
Frau Adelbert, Leiterin der Musikschule, begrüßt die zahlreich erschienenen Gäste, Herrn Scheler vom Landratsamt, Eltern, Großeltern, vor allem aber die vielen Kinder mit einem herzlichen Willkommen zur letzten großen Aufführung des diesjährigen Kooperationsprojektes im Rahmen der Märchentage 2024.
Die Spannung im Saal steigt, der Chor stimmt sein Lied „Hinter dem Regenbogen…“ an und Kater Moritz mit Elster Elli kündigen etwas „ganz Besonderes“ an, denn es kam mit der Post eine Einladung zur Vogelhochzeit im Märchenland. „Da gibt es doch etwas zu holen“, sind sich die Beiden einig und der musikalische Märchenkrimi nimmt seinen Lauf. Von der Blaumeise als freie Mitarbeiterin erfährt man schon mal, dass man mitten durch den Regenbogen direkt in den Märchenwald gelangt, wo auf der Märchenwiese Amsel und Drossel das Hochzeitsfest feiern werden. Es geht auch um den Schatz, der unter der Märcheneiche liegt, und, dass es bei einer Hochzeit auch ein gutes Hochzeitsessen gibt, denn Kater Moritz hat ständig Hunger. „Der frühe Vogel fängt den Wurm“, was natürlich nur sinnbildlich gemeint ist und der Kuckuck stellt die Uhr nach der Ewigkeit, denn im Märchenwald sagt die Uhr nicht die wahre Zeit an. Zum Fest sind alle eingeladen, „Schneewittchen“, der „Froschkönig“, die Müllerstochter, die Stroh zu Gold spinnen sollte, und Hilfe vom „Rumpelstilzchen“ bekam, die“ Prinzessin auf der Erbse“, „Dornröschen“, das bereits den Rosenbrautstrauß gebunden hat, „das tapfere Schneiderlein“, das vor den sieben Fliegen flieht, die sich rächen wollen, und das die Hochzeitskleider bringt, aber auch des „Kaisers neue Kleider“ sind im Angebot, das „Aschenputtel“ hat die Linsensuppe fertig und „König Drosselbart“ die Töpfe für den „süßen Brei“ , „Hänsel und Gretel“ bringen die Pfefferkuchen und, und, und …Alle Märchenfiguren der „Kinder-und Hausmärchen“ der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm, vor 200 Jahren aufgeschrieben, werden zum Leben erweckt und spielen, singen, tanzen, quaken und sind voller Freude, gemeinsam das besondere Fest feiern zu können. Das wird auch der Vogelscheuche, die eigentlich die Vögel verscheuchen soll, nicht gelingen genauso wie die Knusperhexe, die vergebens ihr Häuschen sucht, erfolglos bleibt. Die Märchenpolizei nimmt das Rumpelstilzchen gefangen, denn das goldene Ei ist noch das Geheimnis und da kann auch der Youngster, Ellis Cousin aus Amerika, nicht helfen. Die Märcheneule, die alles sieht und alles weiß, erklärt schließlich, dass im Märchen das Gute über das Böse siegt, Rumpelstilzchen wird frei, und alle, auch die 13.Fee, das „Sandmännchen“ und „Zwerg Nase“ kommen zum Fest. Der Dompfaff hat das Paar getraut, das goldene Ei wird in der Kuckucksuhr gefunden, der Schatz des Märchenwaldes sind nicht Gold und Edelsteine, sondern er ist überall dort, wo der Regenbogen in all seinen Farben strahlt, Gutes über Böses siegt, Frieden über Krieg siegt. Und all dieses farbenfrohe Geschehen auf der Bühne wird von faszinierenden Orchesterklängen, dem großartigen Solo-und Chorgesang begleitet, zusammengestellt von Torsten Sterzik, der die Musik für diese Kinderoper schrieb und von Julia Lucas, verantwortlich für das Libretto, mit tollen Wortspielen gewürzt.
Tosender, nicht endenwollender Applaus belohnen die Künstler, Solisten, Musiker.
Was für eine Meisterleistung aller Mitwirkenden vor und hinter der Bühne!
Die Hexe, alias Annette Walther und Vorsitzende des Fördervereins, kommt nun freudestrahlend auf die Bühne und bringt es auf den Punkt: „Ich bin so stolz auf diese jungen Leute, die den Freizeitaufwand (seit Februar und über die Sommerferien) auf sich genommen haben, um dieses Kinderoper-Projekt zu diesem grandiosen Erfolg zu bringen.“
Ja, wir alle sind stolz und dankbar, dass es dieses beispielhafte Engagement der Verantwortlichen gibt, der Leitung der Musikschule, Petra Adelbert, das Herzblut, das spür-und erlebbar wird, die hohe Motivation der über 50 Kinder, die die unterschiedlichen langen Rollentexte in ihrer Freizeit lernen , unzählige Proben absolvieren, unterstützt von den Eltern, die sich einbringen und auch mal die Pausenversorgung übernehmen.
Stolz auf das Orchester, in dem Lehrer und Schüler gemeinsam und auf Augenhöhe miteinander musizieren unter der kompetenten Leitung von Aaron Heinrich, der „schreibt, kürzt und das Ganze spielbar“ macht.
Stolz auf die Chorleistung der Gymnasiasten unter der Leitung von Kristin Degner-Engelhardt, die mit Einfühlungsvermögen und Kompetenz die Kinder zu Höchstleistungen befähigt.
Dankbar dem Ehepaar Angelika und Peter Hering für die großartige Unterstützung mit den wunderschönen, farbenfrohen Kostümen, mit der passenden Haartracht und den märchenhaften Kulissen .
Dank dem Techniker Hardy Kämmerer und dem Team der „Wolke 14“ für den reibungslosen Ablauf der Veranstaltung.
„Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute“.
Schön, dass die Märchentage alle Jahre wieder einladen, dieses wunderbare Kulturgut lebendig werden zu lassen, und man darf gespannt sein, was uns 2025 erwarten wird.
Traudel Garg
Ehrenstadträtin der Stadt Sonneberg